Storytelling how to: So machst du Content, der hängen bleibt

Influencer

Author: Lilly Koslowsky

September 14, 2025

Manche Posts gehen einfach unter, andere bleiben im Kopf – und oft liegt der Unterschied darin, ob sie eine Geschichte erzählen. Ein Bild von einem Produkt oder ein nüchterner Fakt mag kurzfristig Aufmerksamkeit bekommen, aber es sind die Geschichten, die Menschen berühren, zum Nachdenken bringen und echte Verbindungen schaffen. Genau das ist Storytelling.

Als Influencer:in ist Storytelling eines deiner wichtigsten Werkzeuge: Es macht dich nahbar, vermittelt deine Werte und sorgt dafür, dass Menschen nicht nur deine Inhalte sehen, sondern auch fühlen. In diesem Beitrag zeige ich dir, warum Storytelling so kraftvoll ist, wie du es in deinem Alltag einsetzen kannst und welche konkreten Strukturen dir helfen, Inhalte zu entwickeln, die hängen bleiben.

Das Wichtigste in Kürze

Mit Storytelling baust du langfristig Reichweite, Bindung und Kooperationserfolg auf.

Storytelling bedeutet: Menschen mit echten Geschichten berühren, statt sie mit Fakten zu überhäufen.

Geschichten haben eine klare Struktur (Problem – Weg – Lösung), die sofort verständlich ist.

Storytelling funktioniert in jedem Format: Reels, Storys, Carousels und Captions.

Authentizität ist wichtiger als Perfektion: Echte Erfahrungen schaffen Vertrauen.

Warum Storytelling so wirksam ist

Menschen erinnern sich nicht an Zahlen oder Fakten, sondern an Gefühle und Bilder. Eine Geschichte macht Inhalte greifbar und verwandelt trockene Information in eine Erfahrung.

Beispiel: Statt zu sagen „Content Pillars helfen dir, Zeit zu sparen“, könntest du erzählen:

„Ich saß früher stundenlang vor meinem Handy, ohne zu wissen, was ich posten soll. Seit ich Content Pillars nutze, dauert meine Planung nur noch 30 Minuten – und ich habe das Gefühl, endlich wieder die Kontrolle zu haben.“

So entsteht Nähe. Deine Follower fühlen mit, weil sie das Problem kennen, und sie nehmen deine Lösung als glaubwürdig wahr.

Die Struktur einer guten Story: Problem – Weg – Lösung

Die meisten Geschichten folgen unbewusst demselben Muster. Für dich als Influencer:in ist es praktisch, dieses Muster bewusst zu nutzen:

  1. Das Problem: Zeige eine Ausgangssituation, die deine Community kennt. Beispiel: „Ich war ständig müde und habe jeden Nachmittag Kaffee gebraucht.“
  2. Der Weg: Erzähle, was du ausprobiert oder verändert hast. Beispiel: „Dann habe ich begonnen, mehr Wasser zu trinken und ein neues Nahrungsergänzungsmittel zu testen.“
  3. Die Lösung: Teile dein Ergebnis. Beispiel: „Nach zwei Wochen war ich viel wacher und brauche kaum noch Kaffee.“

Diese einfache Struktur funktioniert in allen Formaten – und wirkt immer authentisch.

Storytelling in verschiedenen Formaten

Reels

Reels eignen sich perfekt für Mini-Geschichten. Statt einfach ein Produkt zu zeigen, nimm deine Follower mit in eine Situation: Vorher – Chaos, Nachher – Erleichterung. Beispiel: Ein Reel über deine Morgenroutine mit und ohne dein Lieblingsprodukt.

Storys

In Storys kannst du kleine Serien bauen. Fang mit einer Frage an: „Kennt ihr das, wenn…?“ Nimm deine Community mit durch deinen Alltag und zeige Schritt für Schritt, wie du eine Lösung gefunden hast. Hier wirkt besonders stark, wenn du zwischendurch deine Gedanken oder Zweifel teilst.

Carousels

Jede Slide kann ein Kapitel deiner Story sein. Beginne mit einer Hook („Das hat mich fast zum Aufgeben gebracht…“), führe über die Learnings und ende mit der Lösung oder einem Tipp. Carousels sind perfekt, um längere Storys kompakt und visuell ansprechend zu erzählen.

Captions

Eine Caption ist dein Platz für Tiefe. Nutze sie, um mehr zu erzählen, als im Bild sichtbar ist. Schreibe so, als würdest du mit einer Freundin sprechen. Sei ehrlich, auch über Schwierigkeiten. Deine Community spürt, ob deine Worte echt sind.

Authentizität schlägt Perfektion

Viele Influencer:innen denken, ihre Storys müssten perfekt inszeniert sein. Doch das Gegenteil ist der Fall: Echtheit verkauft besser als Hochglanz. Wenn du teilst, dass du Fehler gemacht hast, Zweifel hattest oder unsicher warst, entsteht Nähe. Deine Follower:innen erkennen sich darin wieder – und genau dadurch wächst Vertrauen.

Beispiel: „Ich wollte dieses Reel eigentlich gestern posten, aber es war so ein Chaos-Tag, dass ich es einfach nicht geschafft habe. Heute zeige ich euch, wie ich trotzdem wieder ins Tun komme.“

Das macht dich menschlich – und das lieben Menschen.

Storytelling für Kooperationen

AKooperationen sind für viele Influencer:innen ein Balanceakt: Einerseits willst du die Marke professionell präsentieren, andererseits darf es nicht wie eine reine Werbeeinblendung wirken. Die Lösung ist Storytelling – denn Geschichten geben einem Produkt einen Rahmen und machen es relevant für deine Community.

Der Kern: Produkt + persönliche Erfahrung = glaubwürdige Story

Ein Produkt ist nie die Hauptfigur deiner Geschichte – das bist immer du. Das Produkt spielt die Rolle eines „Helfers“ oder „Problemlösers“ auf deinem Weg.

Lösung = wie sich dein Alltag verbessert hat

Held = du (oder deine Community)

Problem = eine Situation, die viele kennen

Helfer = das Produkt oder die Dienstleistung

Schritt-für-Schritt-Ansatz

  1. Starte mit einem relatable Problem
    Deine Community muss sich wiederfinden können. Beispiel: „Im Winter habe ich immer so trockene Hände, dass sie sogar reißen.“
  2. Zeige deinen bisherigen Frust
    Teile ruhig, dass du schon viel ausprobiert hast. Das erhöht die Glaubwürdigkeit. „Ich habe schon zig Cremes getestet, aber keine hat geholfen.“
  3. Führe das Produkt als Helfer ein
    Jetzt kommt die Marke ins Spiel. Aber nicht als Werbespot, sondern als Lösung auf deinem Weg. „Vor zwei Wochen habe ich dann die Handcreme XY ausprobiert – und war ehrlich skeptisch.“
  4. Teile deine ehrliche Erfahrung
    Statt nur positive Floskeln, beschreibe konkret, was sich verändert hat. „Nach ein paar Tagen war meine Haut spürbar weicher und die Risse sind schneller verheilt.“
  5. Zeig es in Aktion
    In Reels oder Storys kannst du das Produkt direkt anwenden. Nicht nur „halten und zeigen“, sondern beim Eincremen, beim Kochen, beim Sport – eben mitten im Alltag.
  6. Beende mit einem natürlichen CTA
    Mach keine Werbesendung daraus, sondern eine Einladung. „Wenn du auch gerade mit trockener Haut kämpfst, probier’s mal aus – ich verlinke es euch hier.“

Beispiele für verschiedene Nischen

  • Food-Creator:innen:
    Statt: „Hier ist mein Rabattcode für Mixer XY.“
    Erzähl: „Ich hatte früher nie Lust auf Smoothies, weil mein alter Mixer so laut und schwach war. Seit ich diesen hier nutze, geht’s schnell, cremig und ohne Klumpen. Ich zeig euch mal meinen Lieblings-Smoothie.“
  • Fitness-Influencer:innen:
    Statt: „Hier sind die neuen Sportschuhe XY.“
    Erzähl: „Ich habe ständig Blasen bekommen beim Laufen. Mit diesen Schuhen war das nach der ersten Woche vorbei – endlich kann ich meine Läufe wieder genießen.“
  • Beauty-Creator:innen:
    Statt: „Kauft diesen Lippenstift, er hält lange.“
    Erzähl: „Ich hab’s gestern getestet: Pizza gegessen, Kaffee getrunken, und er war immer noch drauf. Für mich echt ein Gamechanger.“

Dos & Don’ts beim Storytelling in Kooperationen

Do:

  • Zeige echte Erfahrungen, nicht nur Produktfeatures.
  • Baue das Produkt in deinen Alltag ein.
  • Teile auch kleine Zweifel oder deine anfängliche Skepsis.

Don’t:

  • Dein Content darf nicht wie ein Werbespot klingen.
  • Keine endlosen Faktenlisten – lieber eine Situation erzählen.
  • Nicht jedes Produkt passt – lehne ab, wenn es nicht authentisch ist.

Warum Marken Storytelling lieben

Marken wissen: Klassische Werbung hat auf Social Media wenig Erfolg. Creator:innen, die Produkte in echte Geschichten verpacken, sorgen für mehr Aufmerksamkeit, mehr Vertrauen und mehr Verkäufe. Dein Vorteil: Wenn du Kooperationen mit Storytelling umsetzt, hebst du dich von der Masse ab und wirst für Marken besonders wertvoll – oft mit langfristigen Folgeaufträgen.

Storytelling macht aus Content Erlebnisse. Es verbindet dich mit deiner Community, macht deine Inhalte erinnerbar und hilft dir, Produkte und Botschaften so einzubetten, dass sie wirklich wirken. Ob in Reels, Storys, Carousels oder Captions – wenn du lernst, deine Geschichten ehrlich und authentisch zu erzählen, wirst du merken, dass dein Content nicht nur mehr Reichweite bekommt, sondern auch deine Bindung zu deiner Community stärker wird. Und genau das ist die Grundlage für langfristigen Erfolg – sowohl für dich als Influencer:in als auch für deine Kooperationen.

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