Nutzungsrechte im Influencer Marketing: darauf gilt es zu achten
Nutzungsrechte im Influencer-Marketing: Schütze Deinen Content, vermeide Fehler und erfahre, wie Du eine faire Vergütung für Deine Inhalte sicherstellst.
Read MoreAuthor: Tim Fischer
November 30, 2024
Als Influencer bist Du kreativ, inspirierend und immer am Puls der Zeit – aber wie gut kennst Du die rechtlichen Regeln, die hinter Deiner Arbeit stehen? In der Welt des Influencer Marketings lauern zahlreiche Fallstricke: von unklar gekennzeichneter Werbung über Urheberrechtsverletzungen bis hin zu Datenschutzproblemen. Ein kleiner Fehler kann schnell teuer werden oder Dein Image bei Deinen Followern beschädigen.
Aber keine Sorge: In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du rechtlich auf der sicheren Seite bleibst. Wir erklären Dir, wie Du Werbung korrekt kennzeichnest, welche Inhalte Du verwenden darfst und worauf Du bei Verträgen achten solltest.
Inhalt:
Das Wichtigste in Kürze:
Als Influencer bist Du gesetzlich verpflichtet, Werbung eindeutig zu kennzeichnen. Das ist nicht nur eine rechtliche Vorschrift, sondern stärkt auch das Vertrauen Deiner Community. Die Kennzeichnungspflicht gilt, sobald Du für einen Beitrag eine Gegenleistung erhältst oder ein Produkt kostenlos zur Verfügung gestellt bekommst. Auch Affiliate-Links fallen unter diese Regelung.
Die Grenzen zwischen privatem Post und Sponsored Post sind oft fließend, aber genau hier drohen Fallstricke. Deshalb hat zum Beispiel der deutsche Bundesgerichtshof (BGH) in mehreren Urteilen klargestellt, dass selbst der Eindruck einer geschäftlichen Absicht eine Kennzeichnung erforderlich macht. Dies gilt unabhängig davon, ob die Gegenleistung in Form von Geld, Produkten oder Dienstleistungen erfolgt.
Das Urheberrecht schützt kreative Werke wie Fotos, Videos, Musik und Texte. Auch wenn Inhalte online frei zugänglich sind, bedeutet das noch lange nicht, dass sie kostenlos genutzt werden dürfen. Verstöße können teuer werden – von Schadensersatz bis hin zu Unterlassungsklagen.
Ein aktueller Fall zeigt, dass die unberechtigte Nutzung von Inhalten zu erheblichen finanziellen Forderungen führen kann. So musste ein YouTuber 328.000 Euro Lizenzgebühren zahlen, weil er in seinen Videos Szenen aus anderen Internetfilmen ohne Genehmigung verwendet hatte.
Ein weiterer Fallstrick für Influencer ist der Datenschutz der User, einem Thema, dem in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit zugekommen ist. Seit der Einführung der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist der Schutz personenbezogener Daten von zentraler Bedeutung.
Gewinnspiele, Newsletter oder Analyse-Tools wie Google Analytics unterliegen strengen Auflagen. Verstöße können teuer werden, wobei empfindlich hohe Bußgelder drohen.
Wenn Du mit Brands zusammenarbeitest, wirst Du zwangsläufig Verträge abschließen. Viele Influencer übersehen jedoch Details, die später zu Problemen führen können. Von der Dauer der Nutzung Deiner Inhalte bis zu Exklusivitätsklauseln – lies Dir alles genau durch!
Nutzungsrechte: Wie lange und wo darf die Brand Deinen Content verwenden? Oft sichern sich Unternehmen zeitlich unbegrenzte Rechte.
Exklusivität: Einige Verträge verbieten Dir, für Wettbewerber zu arbeiten – prüfe, ob das Deine anderen Kooperationen einschränkt.
Vergütung: Kläre, ob Du pauschal bezahlt wirst oder eine prozentuale Beteiligung erhältst.
Deine Einnahmen als Influencer sind steuerpflichtig. Dazu zählen sowohl Geldzahlungen als auch Sachgeschenke, die als geldwerter Vorteil bewertet werden. Viele Influencer übersehen dies und riskieren hohe Nachzahlungen.
Ebenso wichtig: Bin ich als Influencer Freiberufler oder Gewerbetreibender? Sobald Du als Influencer regelmäßig durch gesponserte Beiträge oder Affiliate-Links Einnahmen generierst, befindest Du Dich im gewerblichen Bereich. Das bedeutet, dass Du eine offizielle Gewerbeanmeldung für Deine Tätigkeit als Influencer benötigst.
1. Muss ich private Posts als Werbung kennzeichnen, wenn ich eine Brand tagge?
Ja, auch private Posts müssen als Werbung gekennzeichnet werden, wenn Du eine geschäftliche Beziehung zum Unternehmen hast oder Vorteile durch die Erwähnung erzielst. Selbst ohne direkte Bezahlung kann das Taggen als Werbung gewertet werden, wenn Du regelmäßig mit der Brand kooperierst.
2. Was passiert, wenn ich fremde Inhalte ohne Erlaubnis nutze?
Die unberechtigte Nutzung kann teure Konsequenzen haben. Du riskierst Abmahnungen und Schadenersatzforderungen. Achte daher darauf, nur Inhalte zu verwenden, für die Du die notwendigen Rechte besitzt, oder setze auf lizenzfreie Ressourcen.
3. Wie vermeide ich Probleme bei Gewinnspielen?
Klare Teilnahmebedingungen und ein DSGVO-konformer Umgang mit Daten sind essenziell. Nutze Datenschutzvorlagen, um auf Nummer sicher zu gehen.
4. Was ist eine klare Kennzeichnung?
Nutze Begriffe wie „Werbung“ oder „Anzeige“ gut sichtbar und vermeide vage Formulierungen. Hashtags am Ende reichen nicht aus.5. Bin ich als Influencer Freiberufler oder Gewerbetreibender?
Als Influencer, der regelmäßig durch die Zusammenarbeit mit Brands Einnahmen erzielt, bewegst Du Dich im gewerblichen Bereich und benötigst daher eine Gewerbeanmeldung.