Nutzungsrechte im Influencer Marketing: darauf gilt es zu achten
Nutzungsrechte im Influencer-Marketing: Schütze Deinen Content, vermeide Fehler und erfahre, wie Du eine faire Vergütung für Deine Inhalte sicherstellst.
Read MoreAuthor: Tim Fischer
März 04, 2022
Influencer Marketing hat sich von einem Trend zu einer etablierten Marketingform entwickelt. Jedes Jahr kommen neue Social-Media-Plattformen und Inhaltsformen auf und auch die Bedürfnisse der Verbraucher unterliegen einem ständigen Wandel. Für Influencer als auch Brands gilt es, mit diesen rasanten Entwicklungen Schritt zu halten, um in der hart umkämpften Branche zu bestehen. Lies weiter und finde heraus, welches Trends das Influencer Marketing 2022 bestimmen werden.
Inhaltsverzeichnis
Früher wurden Influencer mit Internet-Promis in einen Topf geworfen. Allmählich werden sie als das bekannt, was sie wirklich sind – Künstler und Kreative. Vorbei sind die Zeiten, in denen sie ausschließlich für bezahlte Rezensionen bekannt waren. In diesem Jahr werden sie nicht nur von Brands, sondern auch von Social-Media-Plattformen mehr Wertschätzung erfahren.
Facebook plant sogar, bis 2022 eine Milliarde Dollar an Creator zu zahlen. Auch TikTok hat einen Creator-Fonds in Höhe von 70 Millionen Dollar für die besten Influencer der Plattform eingerichtet. Netzwerke wie Twitter und Twitch wiederum ermöglichen es Fans, für den Content favorisierter Influencer zu bezahlen. Und dies sind nur die ersten Schritte. Da Influencer die Nutzung und das Engagement auf diesen Plattformen weiter vorantreiben, erwarten wir in Zukunft weitere Monetarisierungsmodelle. Ein Beispiel hierfür sind die von Instagram und TikTok geplanten zahlungspflichtigen Abonnements.
Früher waren Affiliate-Vermarkter fast ausnahmslos Blogger. Sie veröffentlichten auf ihren Websites Produktbewertungen und nischenbezogene Ratgeber. Zusätzlich waren sie an mehreren Partnerprogrammen beteiligt, um mehr Provisionen zu erhalten. Doch das ändert sich gerade.
Heute gibt es immer mehr Influencer, die sich am Affiliate-Marketing beteiligen. Sie teilen Referral Codes und Tracking-Links, um ihre Fans zu ihren Sponsoren zu führen. Außerdem erstellen sie Produktdemos und Testimonials, die ihre Follower zum Kauf anregen. Der einzige Unterschied zwischen ihnen und den Affiliate-Vermarktern liegt darin, dass Influencer nur Brands empfehlen, an die sie glauben. Sie wollen das Vertrauen ihrer Fans nicht aufs Spiel setzen, indem sie für Produkte werben, die sie selbst nicht unterstützen.
Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass immer mehr Brands Influencer in ihre Affiliate-Strategien einbeziehen. Sie profitieren dadurch von der größeren Reichweite der Influencer und bauen zeitgleich ihre Markenbekanntheit in einem Maße aus, wie es mit einem Affiliate-Vermarkter nicht möglich wäre.
Wir leben in einer Zeit, in der wir mehr soziales Bewusstsein und Verantwortung zeigen sollten. Das spiegelt sich auch im Influencer Marketing wider. In den letzten Jahren haben wir gesehen, dass immer mehr Marken und Agenturen mit Influencern zusammenarbeiten, die aus einer Vielzahl von Hintergründen, Communitys und Kulturen stammen.
Auch die Verbraucher selbst legen Wert auf Vielfalt, vor allem wenn man sich die jüngere Demografie ansieht. Eine von Quantilope durchgeführte Umfrage ergab, dass 76 % der Generation Z Diversität und Integration als wichtige Themen betrachten, mit denen sich Brands befassen sollten. 72 % der Millennials sind der gleichen Meinung, während nur 63 % der Generation X und 46 % der Boomer dem zustimmen.
Als Brand ist es daher wichtig, einen Influencer zu finden, der zu den eigenen Werten passt und für Vielfalt steht. Du solltest sicherstellen, dass Deine Kampagne alle repräsentiert und keine Ethnie oder Kultur ausschließt.
Mit der wachsenden Beliebtheit von TikTok und Instagram Reels werden vertikale Videos immer mehr zum Must-have-Format für das Influencer Marketing. Bei diesem Videoformat handelt es sich einfach um Videos, die im Hochformat aufgenommen wurden.
Während sich der Trend bereits 2011 mit dem Start von Snapchat abzeichnete, setzen mittlerweile auch andere Plattformen auf dieses Format. So führte Instagram diese Funktion via “Stories” ein und auch Facebook und Instagram zeigen vertikale Videos in ihren Newsfeeds an.
Dass vertikale Videos sich immer größerer Beliebtheit erfreuen, liegt insbesondere an der steigenden Nutzung von Social-Media-Plattformen auf mobilen Geräten. Das zeigt auch der Mobile Overview Report, der zu dem Ergebnis kam, dass die Nutzer von Smartphones Video-Content überwiegend vertikal konsumieren.
Wenn Du noch mehr Statistiken und Tipps zum Thema vertikale Videos ansehen willst, solltest Du Dir unbedingt unseren Blogbeitrag durchlesen!
Auch wenn Creator bevorzugte Social-Media-Kanäle haben, sind sie in der Regel auf diversen Plattformen vertreten. Während das schon in den Jahren zuvor der Fall war, verfügen sie mittlerweile Fans, die überall mit ihnen interagieren. Das setzt von Influencern, aber auch Brands voraus, sich die Vorteile der verschiedenen Plattformen zunutze zu machen. Eine Gruppe Influencer wird sich beispielsweise nicht mehr ausschließlich als YouTuber sehen. Vielmehr wählen Sie den Veröffentlichungsort abhängig vom Zweck aus.
Live Shopping feierte 2021 seinen Durchbruch und ein zeitnahes Ende des Trends ist noch lange nicht in Sicht. Bei dieser Vertriebsstrategie werden Produkte in Streams vorgestellt und getestet. Das Besondere daran ist, dass User Fragen stellen und mit dem Host interagieren können – ein Feature, welches das Live Shopping von normalem Onlineshopping abhebt.
Prognosen gehen sogar so weit, den Umsatz durch Livestreaming bis 2023 auf 500 Milliarden Dollar zu schätzen. Kein Wunder, dass sowohl Instagram und Facebook, als auch Amazon und TikTok bereits Tools und Partnerschaften für das Live Shopping entwickelt haben. So wird es 2022 noch mehr Livestream-Events geben, an denen Influencer teilnehmen werden.
Du möchtest mehr über Live Shopping erfahren? Hier findest Du unseren Blogartikel zum Thema.
Diese Entwicklung ist auf eine Verbesserung der weltweiten Bandbreite zurückzuführen. 5G breitet sich gerade weltweit aus und auch das Glasfaserinternet erhält Einzug in mehr und mehr Regionen. Dadurch konsumieren Verbraucher heutzutage mehr Video- und Audioinhalte, weshalb YouTube, TikTok und Podcasts immer einflussreicher werden. Und selbst Plattformen wie Twitter und Facebook verstärken den Fokus auf Videos.
Das ändert jedoch nichts daran, dass Instagram nach wie vor eine der beliebtesten Social-Media-Plattformen ist. Text und Bilder sind nicht ausgestorben – 2022 werden jedoch Podcasts und Videos stärker in den Vordergrund rücken und Influencer-Kampagnen prägen.
Es gibt die großen Influencer, die jeder kennt und mit Millionen von Followern aufwarten. Und dann gibt es die Mikro- und Nano-Influencer, die nur ein paar tausend Follower haben, innerhalb ihrer Nische größtes Vertrauen genießen und eine engagierte Fangemeinde besitzen. Genau diese Gruppe von Influencern ist es, mit denen immer mehr Brands kooperieren möchten. Schließlich weisen sie mit rund sieben Prozent die höchsten Engagement-Raten auf – eine Kennzahl mit größerem Wert für eine Influencer-Kampagne, als die reine Zahl an Followern.
Hinzu kommt, dass die Engagement-Raten auf Instagram zurzeit rückläufig sind, was die Position der Nano- und Mikro-Influencer zusätzlich stärkt. Für Brands bedeutet dies, ihr Influencer-Marketing-Budget zu strecken und dennoch mit Influencern zu arbeiten, die eine starke Bindung zu ihrer Gruppe aufweisen.
Wir gehen davon aus, dass es im Jahr 2022 mehr langfristige Projekte zwischen Marken und Influencern geben wird, als einmalige gesponserte Beiträge. Der Grund liegt auf der Hand: Influencer, die sich über Kampagnen hinweg für eine Brand oder ein Produkt einsetzen, erzeugen mehr Authentizität und Glaubwürdigkeit.
Es gibt Brands, die über Jahre mit den gleichen Influencern zusammenarbeiten. Für sie sind diese Influencer ein Teil ihres Markenimages geworden. Für Brands zahlt es sich daher aus, die Dienste von Influencern für mehrere Beiträge in Anspruch zu nehmen und diese als Markenbotschafter einzusetzen.
Die Glaubwürdigkeit von Werbebotschaften steht heute unter strengerer Beobachtung, als je zuvor. Für Influencer, als auch Brands bedeutet dies, nur Partnerschaften einzugehen, mit denen sie sich identifizieren können. Die Zielgruppen beider Parteien sollten sich überschneiden, um ein gemeinsamen Ziel erreichen zu können. Denn auch die engagiertesten Influencer werden ihre Follower nicht für ein Produkt begeistern, das sie nicht interessiert. Zudem hätte das einen starken Glaubwürdigkeitsverlust innerhalb des Publikums zur Folge.
Doch was genau erwarten die User von authentischen Inhalten? Neben den oben genannten Faktoren bedeutet das eine tiefere Verbindung zu den Influencern sowie wertorientierter Content. Dies erreichen Brands nicht über einen standardmäßigen gesponserten Beitrags, der einer Fernsehwerbung nachempfunden ist. Vielmehr empfehlen sich Frage- und Antwortrunden über die Brand oder ihr Produkt, sowie Videos, welche die Produkte in der Praxis zeigen. Und selbst Kritik ist erlaubt, solange die Influencer trotzdem herausstellen, dass das Produkt trotz seiner Unzulänglichkeiten immer noch das beste ist.
Fassen wir noch einmal zusammen, in welche Richtung sich das Influencer Marketing 2022 entwickeln wird. Für Influencer könnte das Jahr neue Einnahmequellen bieten, wie zum Beispiel Abonnements für exklusiven Content. Und auch grundsätzlich werden sie vermehrt als Experten in ihrer Nische angesehen. Hinzu kommt, dass Influencer immer häufiger für Affiliate-Marketing-Projekte gebucht werden und die Grenzen zwischen diesen beiden Marketingformen verschwimmen.
Kommen wir zu den ethischen Aspekten: Zum einen ist da das gesteigerte Verlangen nach Diversität, Offenheit und Repräsentation. Zum anderen spielt die Authentizität einer Kampagne eine größere Rolle denn je. Den Verbrauchern ist es wichtig, dass der Influencer ein Produkt oder eine Dienstleistung aus Überzeugung vermarktet. Das zeigt sich auch in der steigenden Nachfrage nach Nano- und Mikro-Influencern, die sowohl mehr Vertrauen genießen, als auch mehr Engagement erzielen.
Was Inhaltsformate angeht, werden wir eine Fokussierung auf Video & Podcast sehen, wobei besonders die vertikalen Videos im Trend liegen. Für Influencer ist es zudem essenziell, je nach Zweck, auf mehreren Kanälen aktiv zu sein. Ein weiteres wichtiges Thema für Influencer-Kampagnen wird das Live Shopping sein. Hierbei werden Produkte in Streams vorgestellt, getestet und verkauft, um ein persönlicheres Onlineshopping zu bieten.