Metaverse: ein Hype oder das nächste große Ding?

Brands & Agenturen

Author: Tim Fischer

April 27, 2022

Eine dreidimensionale Erweiterung des Internets: das ist das neueste Projekt der Tech-Branche im Silicon Valley – das Metaversum. Warum Mark Zuckerberg es als Zukunft seines Unternehmens ansieht und was das Influencer Marketing damit zu tun hat, erfährst Du in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis:

Wofür steht das Metaverse?

Metaverse (im deutschsprachigen Raum auch Metaversum genannt) beschreibt einen virtuellen Raum in digitalen Umgebungen wie Online-Spielen, Social Media und Virtual Reality. Der Begriff erlangte 1992 erstmals Popularität durch den Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ von Neal Stephenson. Dort beschrieb er ein Szenario, in dem Menschen mit VR-Brillen in einer digitalen Welt interagieren. Kein Wunder, dass dieses Buch unter Unternehmern im Silicon Valley Kultstatus erlangen konnte.

Welche Möglichkeiten bietet das Metaversum?

Tech-Größen wie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg setzen auf das Metaversum als nächsten großen Schritt in der Entwicklung des Internets. So soll es in diesen virtuellen Welten machbar sein, Waren und Dienstleistungen, aber auch Grundstücke, Gebäude und Avatare zu kaufen und verkaufen – meist via Kryptowährung. User können mit Freunden diese Umgebungen erkunden, umherwandern und sogar Gebäude betreten und an Veranstaltungen teilnehmen.

Was bedeutet das Aufkommen des Metaversums für das Influencer Marketing?

Es wird interessant sein, zu sehen, was das Metaversum für die Marketingwelt bedeutet. Werbetreibende werden deutlich mehr Daten zur Verfügung haben als bisher. Auch werden diese deutlich präziser und damit wertvoller sein, da sie ein völlig neues Targeting ermöglichen. Während Brands ihre digitalen Zwillinge erschaffen müssen, erstellen Influencer Avatare, um mit ihnen im Metaverse zusammenzuarbeiten.

Noch ist Influencer Marketing zwar eine junge, aber erfolgreiche Branche. Mit dem Metaversum hat es jedoch das Potenzial, in kürzester Zeit zur Multimilliarden-Dollar-Wirtschaft zu wachsen. Laut einer aktuellen Studie von IZEA sind bereits 21 % der befragten Influencer in diesem Bereich aktiv. 51 % von ihnen denken auch über Möglichkeiten nach, im Metaverse Geld zu verdienen.

Was die Akzeptanz der Verbraucher betrifft, so unterstützen 72 % der User sozialer Medien das Sponsoring von Brands und Werbung in Spielen der virtuellen Welt. 73 % aller Befragten, sind in diesen Spielen auf Sponsoring gestoßen, während 42,2 % sich sogar an die Markennamen erinnern. Zu den Unternehmen, die im Metaverse vertreten sind, gehören unter anderem Chipotle, Skittles, Coca-Cola, Nike, Google, Gucci, Red Bull, Skillshare, Clorox, Cartoon Network und Marvel.

Eine digitale Spielwiese ohne Grenzen

Für Influencer und ihre Follower ergeben sich völlig neue Interaktions- und Kommunikationsebenen. Food Fluencer können beispielsweise gemeinsam kochen, Reise-Influencer ihre Eindrücke teilen und die Fans sind „hautnah“ dabei. Das macht das Metaverse zu einer endlosen Spielwiese, die Brands, Influencer und Fans näher zusammenbringen kann.

Die neuesten Entwicklungen im Metaverse

Trotz der aktuellen Euphorie um das Thema Metaverse ist die Technologie noch lange nicht ausgereift. Das größte Hindernis auf dem Weg zur Verwirklichung des Metaverse ist derzeit die Interoperabilität. Diese ermöglicht es Dir, Deinen Avatar und Deine digitalen Besitztümer von einer App oder virtuellen Welt in die nächste mitzunehmen. Außerdem gibt es technische Herausforderungen, wie z. B. die Übertragung eines virtuellen Assets von einer Grafik-Engine auf eine andere. Zudem gibt es gesetzliche und kommerzielle Probleme in Bezug auf die Rechte an geistigem Eigentum.

Angesichts dieser Herausforderungen werden jedoch in Windeseile neue Technologien zur Unterstützung des Metaversums entwickelt. Im Jahr 2022 bereiten sich große Technologieunternehmen wie Meta (die Muttergesellschaft von Facebook), Apple, Google und Microsoft darauf vor, neue Hardwareprodukte und Softwaredienste für das Metaversum zu veröffentlichen.

Meta: wird ein Virtual-Reality-Headset auf den Markt bringen, das Gesichts- und Augenbewegungen erfassen kann. Dadurch wird das Gerät besser auf die Befehle des Nutzers reagieren. Außerdem hat das Unternehmen angekündigt, dass es einen neuen KI-Supercomputer namens AI Research SuperCluster entwickelt. Dieser Supercomputer soll den Weg für die Entwicklung von Technologien für das Metaverse ebnen.

Apple: wird ein High-End-Headset auf den Markt bringen, das Virtual Reality und Augmented Reality miteinander verbindet.

Google: konzentriert sich auf die Entwicklung von Betriebssystemen für Augmented Reality.

Microsoft: wird einen Cloud-Dienst herausbringen, der als Bindeglied für virtuelle Welten dienen wird.

Fazit: Ist Metaverse nur ein Hype oder das nächste große Ding?

Obwohl das Metaverse noch in den Kinderschuhen steckt, bietet es schon jetzt viele Chancen für Marketingfachleute aller Branchen. Es liefert nicht nur präzise und große Mengen an Kundendaten. Es bietet auch neue Kundenkontaktpunkte, die Brands nutzen können, um ihre Zielgruppen zu erreichen. Doch auch Influencer profitieren vom Metaverse. So erhalten sie eine zusätzliche Einnahmequelle und können auf einer gänzlich neuen Ebene mit ihren Fans interagieren.

Angesichts der vielfältigen Möglichkeiten dieser Technologie, ist es keine leichte Aufgabe, die Vision des Metaverse in die Realität umzusetzen. Es gilt, große Hürden zu überwinden – von technischen Aspekten bis hin zu den geistigen Rechten an jedem digitalen Asset. Es wird noch Jahre dauern, bis diese Probleme gelöst sind, was das Metaverse zu einem der größten Marketing-Hypes der Gegenwart macht.

Bei der derzeitigen Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung ist es jedoch klar, dass die Einführung des Metaverse nicht mehr eine Frage des Ob ist – sondern des Wann. Und wenn es so weit ist, wird es die Art und Weise, wie wir das Internet nutzen, für immer verändern.

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